Die Prof. Dr. Max Cloëtta Stiftung vergibt jährlich einen Preis, um in- und ausländische Persönlichkeiten zu ehren, die sich auf besonderen Gebieten der medizinischen Forschung verdient gemacht haben.
Der Stiftungsrat ist für die Vergabe des Preises zuständig und holt bei Bedarf unabhängige Expertise ein. Die Preisverleihung 2024 fand am Freitag, den 29. November 2024 an der EPFL statt. Seit 1974 ehrt das Goldene Buch der Stiftung die Preisträger mit einer kalligraphierten Seite mit ihren Originalunterschriften. Werfen Sie einen Blick auf einige der Seiten: Das Goldene Buch
Cloëtta-Preis 2024 geht an Andrea Ablasser und Andrea Alimonti
Die Prof. Dr. Max Cloëtta Stiftung hat den Cloëtta-Preis 2024 an zwei renommierte Wissenschaftler verliehen: Prof. Dr. Andrea Ablasser, ordentliche Professorin an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL), und Prof. Dr. Andrea Alimonti, Direktor des Instituts für Krebsforschung (IOR) in Bellinzona sowie Professor für experimentelle Onkologie an der Università della Svizzera italiana (USI) und der ETH Zürich. Beide Preistragende erhalten jeweils 50’000 Schweizer Franken für ihre herausragenden wissenschaftlichen Beiträge.
Andrea Ablasser
Andrea Ablasser hat in der Immunologie bahnbrechende Arbeiten geleistet, insbesondere durch die Entdeckung des cGAS-STING-Signalwegs, der es dem angeborenen Immunsystem ermöglicht, pathogene DNA von Krankheitserregern zu erkennen und darauf zu reagieren. Ihre Arbeiten haben grundlegende Einblicke in die Mechanismen der Immunabwehr geliefert, die nicht nur bei Infektionen, sondern auch bei entzündlichen und neurodegenerativen Erkrankungen wie Autoimmunität und Alzheimer eine Rolle spielen.
Besonders hervorzuheben ist ihre Forschung zu den molekularen Grundlagen der Regulation dieser Signalkaskade, um überschießende Immunreaktionen zu vermeiden. Ihr aktueller Schwerpunkt liegt darauf, wie diese Mechanismen für neue therapeutische Ansätze genutzt werden können, insbesondere im Bereich der Krebsimmuntherapie. Ihre innovativen Studien könnten den Weg für neue Behandlungsstrategien für schwer behandelbare Krankheiten ebnen und haben das Verständnis der Immunbiologie nachhaltig geprägt.
Andrea Alimonti
Andrea Alimonti ist ein international anerkannter Onkologe, dessen Forschung die Mechanismen der zellulären Seneszenz und deren Rolle bei der Krebsentstehung beleuchtet. Seine bahnbrechenden Arbeiten zeigen, wie die Induktion von Seneszenz das Wachstum von Tumorzellen hemmen kann und wie die Immunantwort gezielt gegen Tumore aktiviert werden kann.
Er hat entscheidend dazu beigetragen, die Rolle sogenannter myeloischer Suppressorzellen zu verstehen, die das Fortschreiten von Prostatakrebs fördern und zu einer Resistenz gegenüber Standardtherapien führen können. Darüber hinaus hat er neue Mechanismen der Therapieresistenz entdeckt, die mit dem Darmmikrobiom zusammenhängen, und innovative Ansätze zur Überwindung dieser Resistenzen entwickelt.
Die von ihm entwickelten Strategien sind nicht nur theoretisch wegweisend, sondern bereits Teil mehrerer klinischer Studien, insbesondere für die Behandlung von metastasierendem Prostatakrebs. Alimontis Arbeiten sind ein Meilenstein in der translationalen Krebsforschung und haben das Potenzial, die klinische Praxis nachhaltig zu verändern.